OCDO steht für orthopädische Chirurgie Dortmund. Dies ist das Schwerpunktthema meiner Arbeit im Klinikum Dortmund in den letzten 22 Jahren gewesen und bleibt es auch in Zukunft.
Eine orthopädische Operation ist im Unterschied z.B. zu einer unfallchirurgischen Operation fast immer eine elektive Operation – ein Wahleingriff.
Wahleingriff bedeutet immer, dass es grundsätzlich Behandlungsalternativen gibt, die es gründlich abzuwägen gilt.
Ich sehe es als meine besondere Aufgabe an, Ihnen hierbei zu helfen. Meist ist gar keine Operation erforderlich. Es hilft auch eine sogenannte konservative Therapie.
Bei Knochen- und Gelenkerkrankungen sind zunächst einmal die Ursachen und Entstehungsmechanismen entscheidend, die es zu analysieren und erkennen gilt.
Rheumatische oder andere entzündliche Erkrankungen spielen eine große Rolle, osteologische Erkrankungen, kindliche Hüfterkrankungen, Achsen-,Stellungs- und Drehfehler, Unfälle, Durchblutungsstörungen, Störungen des Knorpelstoffwechsels, Fehlbelastungen, Veranlagung und verschiedene andere seltenere Erkrankungen.
Im Ergebnis führen die resultierenden Formveränderungen zu Störungen der Biomechanik und die Störungen des Gelenkstoffwechsels zu Knorpelschäden und beides zu frühzeitigem Verschleiß.
Beeinflussbare Faktoren wie Körpergewicht, Ernährung, Bewegung und die alltägliche berufliche und sportliche Belastung spielen eine Rolle bei der Ausprägung der Erkrankungen. Der Einfluss der Veranlagung ist letztlich noch nicht vollständig erforscht.
Die jahrzehntelange intensive Beschäftigung mit der Kinderorthopädie hat den Blick für die Analyse der sogenannten präarthrotischen Deformitäten, also folgende Formveränderungen, die zu vorzeitigem Gelenkverschleiß führen, geschärft. Diese aufgrund kindlicher Erkrankungen resultierenden Formveränderungen wirken sich besonders an den Beinen aus, also an Hüft-, Knie- und Sprunggelenken aber auch an der Fußwurzel und den Zehengelenken.Am Hüftgelenk wird dies besonders deutlich. Ein Großteil der Hüftarthrosen findet die Erklärung ihrer Entstehung in kindlichen Hüfterkrankungen.
Die Hüftdysplasie betrifft 2 – 4 % der Bevölkerung, überwiegend aber nicht nur Mädchen und Frauen. Hierbei wird besonders die Hüftgelenkspfanne schlechter ausgebildet, der Hüftkopf ungenügend überdacht, die Belastungsfläche verkleinert mit der Folge frühzeitiger Schmerzen und eines schnelleren Verschleißes.
Die in der Pubertät auftretende Erkrankung einer Hüftkopfepiphysenlösung ist ein weiteres Beispiel. Dieser Erkrankung der Hüfte habe ich meine erste wissenschaftliche Arbeit gewidmet und sie seitdem wie alle anderen kindlichen Hüfterkrankungen aufmerksam verfolgt.
Es kommt hierbei zu einer Aufweichung und Verbreiterung der Wachstumsfuge des Hüftkopfes. Durch Scherkräfte kommt es zur Verschiebung der Hüftkopfkappe meist nach hinten unten. Die Verschiebung kann je nach Ausprägung ganz gering sein oder zum völligen Abrutsch der Hüftkopfkappe führen. Die Verschiebung verändert das Bewegungsspiel des Hüftgelenkes und verschlechtert die Belastungsverhältnisse. Eine frühzeitige Arthrose ist damit vorprogrammiert.
Der sogenannte M. Perthes betrifft wie die Hüftkopfepiphysenlösung deutlich mehr Jungen als Mädchen. Beim M. Perthes kommt es während einer kritischen Wachstumsphase zu einer Durchblutungsstörung des Hüftkopfes. Der Hüftkopf stirbt zum Teil ab, wird zusammengedrückt, verformt sich und zerfällt regelrecht zu Teilen. Glücklicherweise ist ein Wiederaufbau, wenn auch in veränderter Form, die Regel. Oft verbleiben Verformungen an Kopf und Pfanne, wieder mit der Folge eines früheren Hüftverschleißes.
Weitere Erkrankungen sind Dreh- und Stellungsfehler an Oberschenkel und Hüftpfanne, die oft nur für den erfahrenen Arzt zu erkennen sind.
Kommen wir zurück auf die Wahlmöglichkeiten bei Vorbeugung und Therapie. Bildlich grob gesprochen: Wer als Werkzeug nur einen Hammer kennt und hat, der geht Gefahr, auch in der Schraube einen Nagel zu sehen.
Es hilft für die Beratung zu den Wahlmöglichkeiten der Therapie besonders an Hüfte und Knie, möglichst alle Ursachen und Behandlungsalternativen aus eigener Erfahrung zu kennen. Als erstes ist zu prüfen, was die genaue Schmerz- und Krankheitsursache ist. Wenn das geklärt ist, geht es um die Frage, ob eine Gelenkverbesserung durch nicht operative oder operative Behandlung möglich ist. Neben dem ganzen Spektrum der physikalischen, medikamentösen und orthopädie-technischen Therapie gibt es auch operative Möglichkeiten, die Störung der Biomechanik zu verbessern. Bildlich gesprochen: es gibt eine grosse „Werkzeugkiste“ und unterschiedliche Werkzeuge sind für unterschiedliche Krankheitsbedingungen geboten.
In meiner Privatpraxis möchte ich auch an neuem Ort weiter Ihnen bei der Suche nach dem für Ihre Krankheit und Situation möglichst gut geeigneten Weg zu finden. Dabei ist neben einem Röntgenbild und manchmal Ultraschallbild und bei Entzündungen einfacher Laboruntersuchungen (wenn vorhanden bitte zur Untersuchung mitbringen), gelegentlich einer Kernspintomographie meist wenig apparative Diagnostik erforderlich. Die manuelle Untersuchung des geübten und erfahrenen Arztes reicht zu der genauen Anamnese (Krankheitsvorgeschichte) oft aus. Und dann kann unter Berücksichtigung der individuellen Besonderheiten im Beratungsgespräch für Sie ganz persönlich das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten mit Vor- und Nachteilen besprochen werden.
Wenn es zum Gelenkersatz kommen muss, gibt es für Operationszugang Materialien, Prothesenform und -größe sowie deren Befestigung im Knochen mit und ohne Zement eine Vielzahl verschiedener Möglichkeiten, deren Vor- und Nachteile wieder angepasst auf Ihre ganz persönliche Situation ich Ihnen gerne erläutere.